Periodische Lagerhaltung/Lagerverwaltung
Die Periodische Lagerverwaltung ist eine Erweiterung zur im Standard enthaltenen einfachen Lagerverwaltung. Vorteile sind hier vor allem:
es wird nicht sofort bei der Erfassung gebucht
die Buchung erfolgt “beleg-gebunden” (i.d.R. Lieferschein = Lagerbeleg) und ist jederzeit nachvollziehbar
es kann Ware z.B. vorkommissioniert werden, ohne dass es den Bestand berührt
Bestände werden (je Periode) automatisch festgehalten (Soll-Inventur)
- 1 Erforderliche Einstellungen
- 2 Systemeinstellungen
- 3 Definition der Lager
- 4 Anlage Periode
- 5 Anpassungen Artikelstammdaten
- 6 Bebuchung externer Lager durch Lieferung an (interne) Kunden
- 7 Lagerbuchungen (Auslagerung)
- 8 Lagerbuchungen (Einlagerung)
- 9 Manuelle Auslagerungen/Lagerbuchungen
- 10 Verbuchen Lagerbewegungen/Bestandsveränderungen
- 11 Übersicht einfache vs. erweiterte Lagerverwaltung
Erforderliche Einstellungen
Um mit der periodischen Lagerhaltung arbeiten zu können, muss ein entsprechendes Lager im Menüpunkt Lagerverwaltung (1) mit der Option “periodischer Lagerbuchhaltung” (3) angelegt werden (2).
Sobald ein entsprechendes Lager angelegt wurden, stehen nach dem Neustart von FoodOffice die entsprechenden Funktionen für die periodische Lagerbuchhaltung zur Verfügung.
Nach diesen Einstellungen wird nun an der Benutzeroberfläche der entsprechende Menüpunkt “Lagerbestand-Info - Per.” angezeigt.
Systemeinstellungen
Unter Datei-System-Systemeinstellungen muss das Feature ‘mit Geschäftsstellen arbeiten’ aktiviert werden, damit die periodische Lagerbuchhaltung korrekt arbeitet.
Das führt dazu, dass für ein- und dasselbe Lager die Bestände “je Geschäftsstelle” geführt werden können.
So kann beispielsweise das Lager Nr. 1 (Wareneingangslager) für die jeweiligen Standorte (Geschäftsstellen) separat geführt werden.
Soll die Lagerbuchung bei Erstellung eines Lagerbelegs (Lieferscheins) automatisch erfolgen, so muss auf der Seite2 der allgemeinen Einstellungen der Parameter ‘periodische Lager automatisch verbuchen’ gesetzt werden.
Ist diese Option nicht gesetzt, muss z.B. am Ende des Tages (oder je nach Wunsch) die Verbuchung der erstellen Lagerbelege manuell angestoßen werden.
Definition der Lager
Die möglichen Einstellungen bzgl. des Lagers sollten nun definiert werden (Lagerverwaltung, Lager bearbeiten).
Hier ist vor allem wichtig, im Reiter allgemeine Einstellungen das Verhalten bei negativem Saldo zu definieren.
Ebenso sollten im Reiter Sonstiges diverse Einstellungen entsprechend der Anforderungen wie beispielsweise 'Erfassung des Platzes erzwingen' vorgenommen werden.
Lagerbuchhaltung mit Lagerkonten führen
die Bestände werden je Konto (über das der Lagerbeleg erstellt wird) geführt
wird vor allem dann benötigt, wenn es sich bei der Lagerung um eine Dienstleistung handelt
in diesem Fall können Lagerbeld-Belege (je Zeitraum) erstellt werden
Erfassung des Platzes erzwingen
Bei der Ein-/Auslagerung muss zwingend ein Platz erfasst werden
Bestände werden demnach “je Platz” geführt
Plätze müssen entsprechend gepflegt werden
Automatisierung der Lagerplatz Vergabe
es wird automatisch ein freier Platz gesucht und gewählt
mit Handelseinheiten arbeiten
bei der Einlagerung in ein solches Lager wird eine sog. Handelseinheit (auch SSCC oder NVE) gebildet
der Nummernkreis hierfür liegt am entsprechend bei der Einlagerung hinterlegten Gebinde
bei dieser Option muss bei der Einlagerung zwingend ein Gebinde angegeben werden
Verbuchung mit Tagesdatum statt Lieferdatum
grundsätzlich werden periodische Lager nach Lieferdatum in die entsprechende Periode gebucht
mit dieser Option wird mit dem jeweiligen Datum der Buchung verbucht
Lagerabbuchung nach FIFO
bei dieser Option erfolgt die Abbuchung nach dem FIFO-Prinzip (First-In-First-Out)
Anlage Periode
Bevor mit der Lagerbuchhaltung begonnen werden kann, muss eine Periode angelegt werden. Dies kann über ‘Lagerbestand-Info-Per.’ (1), Periode (2), nächste Periode anlegen (3) erfolgen.
Bei der Anlage einer Periode ist es wichtig, den Datensatz korrekt abzuschließen. Dies können Sie beispielsweise damit erreichen, dass Sie nach der Eingabe des Bis-Datums mit der Pfeiltaste nach unten die Eingabe des Datensatzes beenden.
Es kann jederzeit in historische Perioden (Wochen-/Monats-/Quartals-/Jahresperioden oder freier Zeitraum) gewechselt werden und die dortigen Bestände angezeigt werden.
Im Bedarfsfall kann eine Periode (ggf. je Geschäftsstelle) abgeschlossen werden. In diesem Fall wird eine Erfassung für diese Periode blockiert.
Sind für eine Periode alle Geschäftsstellen abgeschlossen, wird in der Spalte “Alle GS zu” ein “x” angezeigt.
Anpassungen Artikelstammdaten
Für Artikel, die über das periodische Lager ein-/ausgelagert werden sollen müssen in den Artikelstammdaten folgende Einstellungen vorgenommen werden:
im Reiter Logistik muss die autom. Lagerbuch. aktiviert werden
es kann ein Std.Lager definiert werden. Dies wird entsprechend im Auftrag / Einlagerung / Auslagerung bei der Erfassung vorgeschlagen.
Definition, mit welchen Dimensionen der Artikel im Lager gebucht wird (Gewicht, Menge, Menge und Gewicht)
Chargenerfassung
hier wird festgelegt, ob bei der Erfassung von Lieferpositionen die Erfassung einer Charge
gar nicht möglich (“ohne”)
“freiwillig” möglich
oder “zwingend” erfolgen soll
Es wäre auch möglich, ein Standardlager für die Geschäftsstelle im gleichlautenden Menüpunkt zu definieren.
Bebuchung externer Lager durch Lieferung an (interne) Kunden
Es ist möglich, einem Kunden in den Stammdaten ein (meist externes) Lager zuzuordnen.
Dadurch wird bei Lieferungen an (!) diesen Kunden das zugeordnete Lager entsprechend bebucht.
Hierzu müssen in den Kundenstammdaten folgende Einstellungen erfolgen:
im Reiter WaWi/Faktura das Flag “intern” setzen (bei Bedarf, wenn es sich nur im interne Warenlieferungen handelt)
im Reiter Logistik das Lager auswählen
Bei einer Lieferung (Verkauf / Kommissionierung) werden die entsprechenden Positionen dann
sowohl
aus dem Standard-Lager des Artikels abgebucht
als auch
dem Ziel-Lager des Kunden zugebucht.
Dieselbe Funktionalität gibt es analog im Lieferantenstamm (Entlasten eines externen Lagers bei der Warenannahme)
Lagerbuchungen (Auslagerung)
Auslagerungen können über unterschiedliche Arten durchgeführt werden:
Kommissionierung über einen Verkaufsauftrag an einen Kunden
Kommissionierung über einen Auslagerungsauftrag
Kommissionierung über einen Produktionseingangsauftrag
Für die Auslagerung muss bei der Kommissionierung angegeben werden, aus welchem Lager die Lieferposition entnommen werden soll. Ist bei einem Artikel oder in der Bestellposition ein Lager hinterlegt, dann wird es für die Erfassung automatisch vorgeschlagen. Wird eine Charge angegeben, so wird der Wert von der entsprechende Charge abgebucht.
Lagerbuchungen (Einlagerung)
Einlagerungen können über unterschiedliche Arten durchgeführt werden:
Kommissionierung über einen Warenannahmeauftrag von einem Lieferanten
Kommissionierung über einen Einlagerungsauftrag
Kommissionierung über einen Produktionsausgangsauftrag
Zum einen kann ein Auftrag für den internen Kunden “Lager” erstellt werden. Hier werden die Artikel mit definierter Menge und Charge dem im internen Kunden hinterlegten Lager eingelagert.
Des weiteren kann unter Lieferübersicht ein Auftrag “Einlagerung” angelegt werden. Hierfür muss kein Kunde ausgewählt werden. Es werden lediglich die Artikel mit Menge/Gewicht, Charge und Lager erfasst. Für diese Aufträge kann lediglich ein Lieferschein erstellt werden.
Im FoodWorks über eine Warenannahme. Hier können die bestellten und gelieferten Waren gescannt und eingelagert werden
Im FoodWorks über einen Produktionsausgang
Manuelle Auslagerungen/Lagerbuchungen
In der Lager-Info kann (in Einzelfällen und bei entsprechender Berechtigung) auch eine manuelle Ein-/Auslagerung oder Umbuchung erfolgen.
Hierzu kann über die rechte Maustaste (im Feld Einzel-Übersicht) ein Menü aufgerufen werden, das die Möglichkeit zur manuellen Ausbuchung oder manuelle Lagerbuchungen (Umbuchungen) vorgenommen werden können.
Analog kann die Umbuchungs-Maske auch über “Manuelle Lagerbuchung” aufgerufen werden.
Manuelle Ausbuchung
bucht den gewählten Datensatz komplett aus
im Hintergrund wird ein Auslagerungsauftrag erstellt und direkt verbucht
Manuelle Lagerbuchung (siehe unten)
Bestand sperren
Bestand(ssatz)kann für die Auslagerung gesperrt werden
Verbuchen Lagerbewegungen/Bestandsveränderungen
Wurde der Parameter bzgl. einer automatischen Lagerbuchung nicht gesetzt, so muss die Verbuchung der Lagerbelege / Lieferscheine manuell angestoßen werden.
Bei der Verbuchung kann zwischen den Bereichen Einkauf, Verkauf, Einlagerung, Auslagerung sowie Inventur unterschieden werden.
Zur Verbuchung werden Belege für die aktuell gewählte Periode gesucht. Bitte beachten Sie daher vor der Verbuchung, ob Sie die gewünschten Periode (1) gewählt haben. Im Zweifel kann über den Menüpunkt “Periode” (2) eine abweichende Periode gewählt werden.
Vor der Verbuchung wird in diesem Fall eine Übersicht ausgebeben, welche Belege zur Verbuchung in der aktuell gewählten Periode gefunden werden.
Zu diesem Zeitpunkt kann die Verbuchung dann noch einmal abgebrochen und die Belege ggf. korrigiert werden.
Andernfalls werden die Belege verbucht und es kann eine analoge Übersicht der tatsächlich “verbuchten Belege” ausgegeben werden.
Übersicht einfache vs. erweiterte Lagerverwaltung
Funktion | einfache Lagerverwaltung | erweiterte Lagerverwaltung |
---|---|---|
Buchung | erfolgt sofort (!) nach der Erfassung. Der Saldo ändert sich unmittelbar nach dem Speichern der Lieferposition. Es ist keine Buchung abweichend zum Erfassungszeitpunkt möglich. | die Buchung erfolgt für alle Lieferpositionen erst bei der Belegerstellung (Lieferschein) in die angegebene Periode (Lieferdatum). |
Bestandsführung nach Menge, Gewicht und Charge, ggf. HerkID | X | X |
einfache Inventur | X | X |
Soll-/Ist-Inventur |
| X |
historische Bestände |
| X |
Führen externer Lager |
| X |
Platzverwaltung und -buchung |
| X |
Verwalten von Handelseinheiten |
| X |
Picken von Beständen im Auftrag |
| X |
Sperren von Beständen |
| X |
Automatische Bestandssicherung |
| X |
Erstellen Lagergeld-Abrechnungen |
| X |